Garys Tutorial 2 – Präzision

Es ist wichtig, präzise zu sein

Diese Lektion sollte mehrere Male gelesen werden,  so wichtig ist sie!

Warum? Weil es in ihr um einen der häufigsten Fehler geht, der von Anfängern mit EFT gemacht wird. Wenn dieser Fehler beseitigt ist, werden Ihre Ergebnisse viel länger anhaltend sein und viele Ihrer „schwierigen“ Fälle werden geradezu dahin schmelzen.

Das Problem ist, dass die meisten Klienten dazu neigen, ihre Probleme durch eine „Allgemeinheits-Brille“ zu sehen. Das heißt, sie beschreiben ihre Anliegen sehr weit fassend und allgemein, obwohl es ihnen sehr spezifisch erscheint. Hier sind einige Beispiele:

  • Ich fühle mich einfach nicht gut mit mir selbst.
  • Mein Vater hat mich immer missbraucht.
  • Meine Mutter hat mir nie die Liebe gegeben, die ich gebraucht hätte.
  • Ich habe immer schlechte Beziehungen.
  • Ich werde leicht abgelehnt.

Alle diese Sätze…und viele andere wie diese…sind wie ein emotionaler Wald, bestehend aus einzelnen Bäumen (die negativen Ereignisse), die zu dem allgemeinen Problem beitragen. Wenn man EFT mit diesem allgemein gehaltenen Problem anwenden möchte, ist das so, als wollte man einen ganzen Wald mit einem einzigen Axthieb umschlagen. Wenn Sie dieses Problem auf diese Art und Weise lösen wollen, werden Sie wahrscheinlich mit jedem Axthieb ein wenig vorankommen. Doch verglichen mit der enormen Größe des Waldes wird der Fortschritt kaum zu sehen sein und so wird der Klient wahrscheinlich keine Verbesserung spüren: „es hilft nicht“, oder Sie werden fälschlicherweise annehmen, dass sie hoffnungslos „psychologisch umgekehrt“ sind… oder Sie könnten fälschlicherweise denken, dass Energie-Toxine im Spiel sind, die jede Verbesserung verhindern…oder Sie könnten aufgeben und zum Schluss kommen, dass EFT nicht funktioniert… oder….oder….oder.

Anstatt EFT bei einem Thema wie „ich werde leicht abgelehnt“ anzuwenden, ist es besser, dieses allgemein gehaltene Problem in spezifische Ereignisse herunter zu brechen wie…

  • Auch wenn mich mein Lehrer in der dritten Klasse vor all meinen Mitschülern bloß gestellt hat
  • Auch wenn ich mich so allein gelassen gefühlt habe, als mein Vater nicht zu meiner Schulabschlussfeier kam
  • Auch wenn meine Freundin mir gesagt hat: „ich habe genug von dir“
  • Auch wenn ich mit acht Jahren am Feiertag den gesamten Tag in meinem Zimmer verbringen musste
  • Auch wenn Mutter mir gesagt hat: „Du wirst niemals jemanden zum Heiraten finden, wenn du nicht so schlank wie deine Schwester wirst“.

Das sind die WIRKLICHEN Dinge, die zu diesem „Abgelehntheits-Gefühl“ beigetragen haben. Sie stellen das Fundament des Problems dar. Das Gefühl, abgelehnt zu werden ist nichts anderes als das Symptom dieser darunter liegenden Ursachen. Oder anders gesagt, wenn wir nicht diese spezifischen Ursachen erlebt hätten, wie könnten wir dann Ablehnung fühlen? Die Antwort ist, wir könnten sie nicht spüren, da wir keine vorhergehende Erfahrung gemacht hätten, mit der wir eine aktuelle Zurückweisung messen können.

Also müssen wir EFT an den einzelnen Bäumen anwenden, um diese Ursachen aufzulösen. Wenn wir das tun, treten mehrere positive Effekte ein:

  1. Der Klient kann leicht feststellen, ob mit EFT ein bestimmter negativer Baum gefällt werden konnte. Vielleicht beginnt er mit einer Intensität von 7-10 für ein bestimmtes Ereignis und kommt dann auf eine Intensität von 0. Das ist klar und deutlich feststellbar und verbessert das Vertrauen des Klienten (und Ihres) in diese Methode.
  2. Jeder Baum, der beseitigt wird, dünnt den ganzen Wald aus. Das erlaubt dem Klienten mit mehr Leichtigkeit durch den Wald zu gehen, da er nicht ständig in „Widerstands-Bäume“ hinein läuft. Das Gefühl des Abgelehnt seins wird weniger und weniger.
  3. Ein wichtiger Effekt tritt ein, der „Generalisierungs-Effekt“. Die unterschiedlichen Ablehnungs-Bäume haben oft gemeinsame Themen, so dass das Beseitigen eines Baumes auch Auswirkungen auf die übrigen Bäume hat. Oft ist es so, dass wir 5 bis 10 Bäume (spezifische Ereignisse) fällen, und dann nur zusehen müssen, wie der ganze Wald fällt.

Ich kann nicht genug betonen, wie wichtig es ist, spezifisch zu arbeiten. Das bedeutet oft den Unterschied zwischen dramatischem Erfolg und scheinbarem Misserfolg. Nächstes Mal gebe ich euch einzelne Werkzeuge an die Hand, um spezifisch zu arbeiten – sehr wichtig!

Hugs, Gary