Im Moment bemühe ich mich, meine Ernährung von vegetarisch auf (fast völlig) vegan umzustellen, und schaue mich deshalb nach guten Rezepten und Alternativen zu Milchprodukten um. Und ich bin überrascht: da gibt es eine Menge: Sojaprodukte zum Beispiel bieten eine Vielfalt von süß bis salzig, die es einem wirklich einfach macht (obwohl man auch nicht zu viel von ihnen essen sollte), zudem all die leckeren Brotaufstriche, die man kaufen oder auch leicht selbst herstellen kann. Hier sind die Gründe, warum ich zu einer veganen Ernährung wechseln möchte:
Bessere Gesundheit
Natürlich weiß ich schon lange, dass Milchprodukte umstritten sind, aber so richtig begriffen habe ich es erst, als ich auf das Buch von T. Colin Campbell „China-Studie: die wissenschaftliche Begründung für eine vegane Ernährungsweise“, der umfassendsten Ernährungsstudie, die je durchgeführt wurde, gestoßen bin. Auch die zahlreichen anderen Studien, deren Ergebnisse in diesem Buch besprochen werden, lassen nur den einen Schluss zu: dass Milch- und Fleischprodukte zahlreiche (wenn nicht gar alle) Krankheiten unserer Überflussgesellschaft auslösen und fördern, von Arteriosklerose und Alzheimer bis zu Diabetes und Krebs. Die in dem Buch genannte Studien sind wissenschafltich gut dokumentiert und vielfach mehrfach wiederholt worden. Z.B. korreliert der Milchkonsum verschiedener Länder mit der Brustkrebshäufigkeit, und alles weist darauf hin: mehr Milch führt zu mehr Krebs, mehr Multipler Sklerose, usw.
Hier einige Zitate aus der „China Studie“:
Die Menschen, die am meisten Tierprotein zu sich nahmen, leiden am häufigsten an Herzerkrankungen, Krebs und Diabetes.
Welches Protein erwies sich durchwegs stark und nachhaltig als krebserregend? Kasein, das 87 % des in der Kuhlmilch enthaltenen Proteins ausmacht, förderte alle Stadien des Krebswachstums.
Diejenigen Menschen, die die meisten Nahrungsmittel tierischen Ursprungs zu sich nahmen, litten am meisten unter chronischen Erkrankungen. Sogar relativ kleine Nahrungsmittelmengen tierischen Ursprungs waren mit nachteiligen Wirkungen assoziiert. Diejenigen Menschen, die den größten Nahrungsmittelanteil pflanzlichen Ursprungs zu sich nahmen, waren am gesündesten und tendierten dazu, keinerlei chronische Erkrankungen zu haben.
Alle Krankheitssymptome der anfangs genannten Krankheiten konnten sich mit Verzicht auf Fleisch und Milchprodukte verbessern, in vielen Fällen bis zur Heilung. Doch von unseren Ärzten und Gesundheitsämtern werden immer noch Milchprodukte als unverzichtbare Eiweißaufnahme emfohlen. Da herrscht viel Unwissenheit, und gleichzeitig hat die Lobby der Fleisch- und Milchindustrie viel Einfluss auf Veröffentlichungen, oder finanziert sie gar, folglich ist dann klar, dass Fleisch und Milchprodukte empfohlen werden.
Ein würdevolles Leben für Tiere
Ein weiterer schwerwiegender Grund, vegan zu essen, ist, dass ich darauf verzichten möchte, Tiere zu quälen und zu töten. Es ist ja schon traurig, die depressiven Kühe auf den Wiesen sehen, die ihre Kälber vermissen, die ihnen gleich nach der Geburt weggenommen werden (wisst ihr, dass nach der Trennung die Mutterkühe und ihre Kälber eine Woche lang immerzu nacheinander rufen?), und den Kühen, die auf die Wiese dürfen, geht es ja noch vergleichsweise gut. Wie ist es mit den männlichen Küken, die man nicht gebrauchen kann, und die gleich nach dem Schlüpfen aussortiert und zu Millionen lebendig geschreddert werden? Wie ist es mit den Sauen, die nicht mal genug Platz in ihrer kleinen Box haben, um sich um ihre eigene Achse zu drehen (lebenslang), und einen Wurf Ferkel nach dem anderen bekommen, denen allen ohne Anästhesie ihre Schwänze abgeschnitten werden, bevor sie ebenfalls zusammengepfercht in einer Box den Rest ihres traurigen Lebens verbringen?.
Ein Leben lang Leiden, das erwartet Tiere in den Konzentrationslagern, die wir für sie gemacht haben. Wenn man anfängt, mehr Bewusstsein zu entwickeln, wird man nicht nur das Töten, sondern auch generell unsere Art, wie wir mit Tieren umgehen, in Frage stellen. Immer wegschauen ist keine Lösung, und es ist ein gutes Gefühl, da nicht mehr mitzumachen. Denn auch wenn wir es „eigentlich“ nicht wollen, dass irgendein Tier für uns leidet, solange wir Schweine und Kühe essen, machen wir uns mitschuldig.
Vegan essen ist der beste Umweltschutz
Die Tierindustrie mit ihrer Produktion von Fleisch und Milch sind durch den Ausstoß von Treibhausgasen wie Methan und CO2 der Hauptverursacher der globalen Erwärmung, noch vor dem Autoverkehr. Fleisch ist extrem klimaschädigend, und mit dem Verzicht auf Fleisch leistet man einen wertvollen Beitrag.
Ein weiterer Punkt ist, dass man mit rein pflanzlicher Ernährung weit mehr Menschen ernähren kann, als wenn man Nutztiere damit füttert, die uns dann Fleisch und Milch liefern.
Hier ein Zitat dazu Dr. W. Bello, Direktor des Institue for Food Development Policy:
…gibt es genug Nahrung auf der Welt für alle. Aber tragischerweise wird ein Großteil der Nahrung und Fläche der Welt dazu benutzt, Rinder und andere Nutztiere zu erzeugen- also Nahrung für die Reichen – während Milltionen Kinder und Erwachsene an Fehl- und Unterernährung leiden.
Zu all dem gäbe es noch so unendlich viel mehr zu sagen. Wer sich für dieses Thema interessiert, dem lege ich folgende Bücher ans Herz. Aber Achtung: wenn man die Informationen wirklich an sich ranlässt, kann man vielleicht nicht mehr so weiterleben wie bisher! Aber das ist vielleicht ja auch ganz gut.
- China Study: Die wissenschaftliche Begründung für eine vegane Ernährungsweise
- John Robbins Food Revolution – Der Weg zu einem gesunden Leben in einer gesunden Welt
- Joachim Mutter Grün essen!: Die Gesundheitsrevolution auf Ihrem Teller
- Rüdiger Dahlke Peace Food: Wie der Verzicht auf Fleisch und Milch Körper und Seele heilt und Peace Food – Das vegane Kochbuch